moin ihr lieben,
meinen entschluss, nach hamburg zu ziehen, habe ich quasi impulsiv getroffen. irgendwie kauften um uns herum alle häuser, waren mit dem kinderkriegen oder der steilen karriere beschäftigt…
und wir? wir wollten am wasser leben. mehr entscheidungen hatten wir gar nicht getroffen. eine stadt mit wasser sollte es sein, und eine, in der wir eine hand voll menschen kennen…
ich war zu dem zeitpunkt genau 2 mal für 1 wochenende hier gewesen (davon einmal mit mitte 20, um einem rammsteinkonzert beizuwohnen). man könnte also sagen, dass ich die stadt nullkommanull kannte.
aber nachdem die erste bewerbung für eine annehmbar erscheinende leitungsposition gleich erfolg hatte, habe ich nägel mit köpfen gemacht.
in dem sicheren gefühl, mit bielefeld (als meiner stadt zum wohnen) fertig zu sein (nich falsch verstehen! – ich mag bielefeld sehr!), zog ich für 2 monate in eine hamburger übergangs-wg, um von dort aus die wohnungssuche anzugehen. wg! ich! mit ende 30! meine schlimmsten befürchtungen, ich könnte eine kontaktgestörte soziopathin sein, die keinen anschluss findet… haben sich selbstverständlich nicht bestätigt. die wg war einfach wundervoll. die leute sind jetzt freunde… und hätte ich in bielefeld jemals einen städtebauplaner und eine opersängerin kennengelernt? hatte ich nicht seit jahren überwiegend menschen aus meiner branche getroffen…
die wg lag am umzugstag mitten in der sogenannten „gefahrenzone“, im sperrgebiet rund um die 1.-mai-krawalle. in den angrenzenden hofeinfahrten parkten wasserwerfer und ich kam an, in der großen stadt…
ich startete in meinen neuen job, lernte meine teams kennen, befasste mich mit jugendhilfepolitik erstmalig in einem stadtstaat mit 7 bezirken (nrw erschien mir wie ein kinderspiel dagegen). ich hörte häufiger hinweise darauf, dass ich ja erstaunlich (im besten sinne erfrischend, im schlechtesten sinne entwaffnend) offen und direkt sei in meiner art, und fand viele meiner kolleg_innen zugeknöpft und irgendwie sperrig.
ostwestfalen gilt sicher nicht als der landstrich mit den zugewandtesten und herzlichsten charaktären unseres landes, aber ich hatte mir scheinbar auch durch 20 jahre aufenthalt dort, meine ursprüngliche ruhrpottmentalität nicht eindämmen lassen.
es gibt wirklich viel zu erzählen über das neu sein in hamburg und all das…
die wohnungssuche und der wohnungsmarkt in hamburg, das vermissen des apfelbaumes im bielefelder garten…ich werde eine fortsetzungsgeschichte daraus machen.
lasst mich wissen, wies euch gefällt und was eure stadtwechselgeschichten sind!