moin ihr lieben,
woran merke ich, dass ich in der stadt ankomme? ich glaube in erster linie daran, dass ich manche dinge nicht mehr vermissen muss.
am anfang fehlte mir das wissen darüber, wo ich das beste dinkelbrot finde (was ich auch toasten kann), ich hatte keinen hausarzt, keinen bäcker, keine friseurin, der ich vertraute.
das fremd-sein hat mir mehr zugesetzt, als ich vorher dachte.
es gibt erste anzeichen dafür, in einem stadtteil zu hause zu sein, wenn paolo (aus der eisdiele) beim dritten besuch hinweise auf eine wiedererkennung andeutet… und beim vierten besuch weiß, dass der nussbecher es mir besonders angetan hat. wieviele kalorien ich bis dahin zu mir genommen hatte…? weiß der himmel…!
den hausarzt hatte ich dann -einem glücklichen zufall sei dank- schneller gefunden, als eine gute friseurin. gefreut habe ich mich dennoch, als die superliebe sprechstundenhilfe mich erstmalig mit namen begrüßte. allerdings musste ich dafür auch 3 schwere grippale infekte hinter mich bringen. also leicht ist das nicht, in so einer stadt fuß zu fassen…
und nun zu den friseur_innen:
leicht unsicher steuerte ich zunächst ein in-viertel, und den darin sehr prominent platzierten friseurladen an. es hieß, es gebe dort djs, die auflegen… der junge herr, der mich bediente, war der kunst des small-talks durchaus mächtig, hatte coole sachen zu erzählen, und konnte haare schneiden. wie nebenbei erfuhr ich, wo smudo seine kinder zur kita bringt, wo sasha (aka dick brave) mit bosse dienstags abends fußball spielt… und ich fühlte mich unterhalten … aaaaber deplaziert. irgendwie war alles nicht nur eine spur zu cool, zu szenig.
der zweite versuch führte mich zu einem friseur, der ebenfalls sicher ein guter seiner zunft war, jedoch wahninnig gerne und viel redete. sicher – auch amüsant, aber irgendwie zu viel am kopf…
und jetzt? jetzt kommts!
in der u-bahn habe ich eine bemützte frau angesprochen, da mir unter ihrer kopfbedeckung ein irrsinnig gut geschnittener pony entgegenblitzte. ihr tipp: ihre freundin caro. bei caro bin ich jetzt gelandet. gemeinsam mit ihrer kollegin bettina ist sie inhaberin des salons fräulein bob.
die können haare schneiden, sind zugewandt, und jetzt kommt das beste: über tocotronic, tomte, thees uhlmann und co. kann ich auch mit ihr quatschen. aber dort passe ich hin.
ein wunderschöner altbausalon in der neustadt. so lernte ich auch die poolstraße kennen. eine superschöne gegend! der blick auf den stuck an der decke beim haare waschen … super!
und nach dem ersten termin hatte ich auch raus, dass es gut ist, den nächsten termin gleich zu vereinbaren. gute friseurinnen sind halt gefragt!
wieder ein stück geschafft, beim ankommen in hamburg!
p.s. caro, ich hab noch karten für thees in der großen freiheit bekommen! :)