moin ihr lieben,
ich weiß es schon jetzt, dies wird ein langer blogbeitrag. es gibt so themen, bei denen es mir schwer fällt, mich kurz zu fassen.
ewig werde ich es eh nicht geheim halten können: ich bin ja sozialpädagogin. mich berühren viele sachen sehr tief, und um eines dieser themen geht es heute:
darf ich vorstellen?! das ist little c.. little c. ist mein patenkind. und ich habe ein ganz besonderes patenkind. little c. ist mit behinderungen auf die welt gekommen, ausgelöst durch einen chromosomenfehler -von dem vorher niemand wusste.
little c. ist unheimlich süß, sie hat mittlerweile windschiefe zähnchen, braucht viel hilfe bei den verrichtungen rund um den stoffwechsel, sie hat einen völlig verschobenen tag-nacht-rhytmus und kann nichts hören.
der alltag mit little c. ist sehr aufwändig. häufig gibt es erschütternde neuigkeiten, krankenhausaufenthalte, viele schlaflose betreuungsnächte, freude über kleine fortschritte. die familie muss sich an fremde betreuerinnen im haushalt gewöhnen, an nachtwachen, die zur entlastung kommen, an sehförderung, krankengymnastik, engen kontakt zu vielen ärzt_innen.
im moment macht little c. aus berlin urlaub bei hände für kinder e.v., dem neuen kupferhof in duvenstedt, im norden hamburgs. er hat am 1. mai eröffnet, little c. gehört zu den ersten besucherinnen dort.
sie ist dort für einige tage in „kurzzeitpflege“, ihre eltern und die kleine schwester sind zusammen mit ihr dort, und dürfen sich ein wenig ausruhen und neue kräfte schöpfen.
der kupferhof ist ein projekt in einem haus, was 1912 gebaut wurde. das konzept lässt sich etwa so mit den worten der homepage zusammenfassen: „ein kurzzeit-zuhause für kleine gäste mit großen handicaps, die hier allein oder mit ihren familien für einige tage eine auszeit vom alltag genießen können. professionell und liebevoll umsorgt vom kupferhof-team.“
es ist schwer für eltern, das kind in fremde hände zu geben, es gibt viele informationen, die das pflegepersonal braucht, über die eigenarten, gute tipps im umgang mit den kleinen personen. so richtig abschalten geht halt nicht so ohne weiteres… man hofft ja immer, dass liebevolle und zugewandte personen mit den kindern umgehen, die auf die profitipps der eltern hören und die reaktionen der kinder mit handicaps lesen können.
… aber das haus gibt sich alle mühe, die schwierigen themen durch gute atmosphäre und liebevolle einrichtung zu erleichtern.
viele der helferinnen dort arbeiten noch ehrenamtlich, der betrieb wird wohl erst in den bevorstehenden ferien so richtig anlaufen.
ein hilfreiches projekt, was in einem jahrenlangen vorlauf mit viel herzblut entstanden ist und sicher eine menge gutes bewirken wird. ich drücke die daumen und bin gerührt von der liebevollen ausstattung. mein tantenherz schlägt für hände für kinder.
ahoi und alles gute!
tante anja
p.s.: es versteht sich vielleicht von selbst, aber einrichtungen wie der kupferhof sind auf spenden angewiesen. hier gehts zum spendenlink!