…und dann kommt das leben dazwischen – metarmorphosen-tagebuch

balkon in ottensen

moin ihr lieben,

ich war eine weile nicht hier. was ist passiert? das leben! das leben mit seinen vielen facetten. und hat mich durchgerüttelt.

ich melde mich zurück. kraftvoll, aber angeschlagen. geht das? ich glaube schon. extremsituationen hat es in meinem 44-jährigen leben ja schon einige gegeben. ich weiß also, dass ich diese durchstehe. üblicherweise nutze ich diese meine tutende-schiffe seite für die berichte über die coolen und tollen ereignisse in und rund um mein hamburger leben. jetzt wird es anders weitergehen, mein hamburger leben. und ja, das kann ja auch hier her gehören. es ist eben vielseitig, so ein großstadtleben mit all seinen facetten.

nun also: eine trennung. nach 15 jahren. ich werde nichts darüber schreiben, will es jedoch kurz erwähnen, weil ich weiß, dass ihr leserinnen sehr besorgte mitfühlende leute seid. also – kein grund zur bekümmernis. hier geht es weiter. nur halt anders.

und wieso nenne ich diesen text metarmorphosentagebuch? tja – neben dem fakt, dass das leben eine stetige veränderung ist, steht meins ja seit einigen jahren tatsächlich kopf. wenn man so will.

mein veränderungswille besteht ja schon seit ganz langem. ihr wisst es, ich habe vor ein paar jahren meinen beruf aufgegeben. ich habe mich in die agenturwelt eingefuchst und mache nun einen marketingjob. das war step 1. ein anstoß einer enormen veränderung, denn nun beschäftige ich mich beruflich mit mode, mit bloggermarketing und seit neuestem sogar mit der organisation von modelshootings – ich besuche die berliner fashion week und interviewe guido maria kretschmer, statt personalkrisen in krisenunterkünften für mädchen in akutkrisen zu managen. das berufsleben könnte unterschiedlicher nicht sein…. und es tut mir gut, mit bunten themen zu arbeiten, und den blick auf positives lenken zu können. ich lache viel mehr (auch wenn ich schon immer viel und vor allem sehr laut lache). ich erlebe viele erste male in diesem job. und es fordert mich auf eine ganz angenehme weise. und es geht dabei nicht um leben und tod. es besteht in den seltensten fällen sehr akuter handlungsbedarf von dem die elementarsten menschlichen punkte berührt sind. es gibt zeitdruck, es gibt sehr volle tage, es gibt auch in diesem job die überlegungen, was zu tun oder wie das konzept auszuarbeiten ist – unter der dusche, oder abends im bett…. aber mein telefon klingelt nicht mehr nachts und am wochenende, wegen einer messerstecherei oder eines polizeieinsatzes, einer möglichen bedrohungslage einer anonymen wohngruppe oder der sorge um eine junge frau, der die zwangsheirat und damit verbunden auch „gewalt im namen der ehre“ droht.

ich denke gern weiter nach, wenn feierabend ist. ich mag es, mich reinzudenken, die kreativen teile meines hirns anzuwerfen. den anderen job, auch (und vor allem) den politischen teil daran, hätte ich nicht mehr tun wollen und können. also war der weg daraus step 1 der metarmorphose.

i am very excited

step 2? hm? die suche nach einem geeigneten wohnumfeld. und auch da hätte es uns (!) nicht besser treffen können. nun sitze ich gerade auf meinem balkon, die sonne kommt ums eck, es ist 8:50 uhr am morgen und mein freier freitag. vor mir tobt ein eichhörnchen durch den baum. elstern machen krach, das rumsen der hafencontainer ist ein dauergeräusch hier in ottensen. und ich beginne, mich an den gedanken zu gewöhnen, hier allein zu wohnen. es wird finanziell nicht leicht, aber es wird machbar sein. dieser ort ist gut für mich und teil meines stabilen säulensystems, was aus familie, freunden, job, meinem blog und eben dieser wohnung mit ihrem balkon besteht. eine säule ist nun eben nicht mehr vorhanden. da müssen die anderen etwas mehr tragen.

der dritte metarmorphosenstep ist meine gesundheit. ihr wisst es. vor ca 15 wochen traf ich eine entscheidung. mein ernährungsverhalten darf jetzt mal gesund werden. schluss mit zucker, weißmehlen, mit einem großen teil an milchprodukten und eiern. nicht vegan, nein, sondern angelehnt an die logimethode. mehr als intuitives essen. ich habe seitdem ca. 17 kg abgenommen (ich weiß nicht genau, wie viele es sind, ich wiege mich nicht). ich bin fitter, schlafe besser, meine migräne wird deutlich weniger, mein körpergefühl verändert sich. ich werde nun so weiterleben, es fehlt mir an nichts. keine nudel oder kartoffel, keine scheibe brot oder schokolade. es ist ein kleines wunder und unfassbar gut-tuend.

so…. und nachdem ich euch nun eingeweiht habe, geht es hier weiter mit dem blick auf die schönen dinge. auf hamburg, auf mein neues leben, was echt wenig vergleichbar ist mit dem, vor ein paar jahren.

veränderungen sind eine chance. wenn nichts sicher ist, ist alles möglich, las ich kürzlich. also, auf in die möglichkeiten!

schön, euch dabei an meiner seite zu wissen, ihr lieben!

ahoi sagt

eure anja