moin ihr lieben,
seht ihr auch so gerne, wie andere menschen wohnen und leitet dadurch anregungen für euch selbst ab? ich bin quasi unaufhörlich damit beschäftigt. permanent bin ich dabei, zu optimieren, ärgere mich oft über die grenzen einer mietwohnung, in der man nicht so ohne weiteres für den rohen loftlook die tapete von den wänden reißen kann – zumindest nicht, wenn noch gar nicht klar ist, wie lange wir in der wohnung leben wollen….
ich habe mal nachgerechnet. seit ich mit 18 von zuhause ausgezogen bin, um in bielefeld zu studieren, bin ich bereits 9 x umgezogen. mein wohnstil hat sich fortlaufend weiterentwickelt und ich habe es (hoffentlich) immer irgendwie geschafft, den räumen meinen stil zu verleihen. zumindest sagt man mir da ein gewisses talent nach.
die autorinnen juliane zimmer und anne zuber, die DAS GROSSE WOHNBUCH veröffentlicht haben, beschäftigen sich seit jahren auf höchstem niveau mit dem thema einrichten und wohnatmosphäre. beide sind oder waren stellvertretende chefredakteurinnen bei der SCHÖNER WOHNEN. sie sind also echte wohnprofis. in ihrem buch haben sie die antworten auf viele wohnfragen zusammengetragen.
nun denke ich oft, dass die preislage, auf die sich die tipps beziehen, gar nichts mit meiner sozialpädagoginnenrealität zu tun hat… aber weit gefehlt… ich habe das buch aufmerksam gelesen und konnte jede menge tipps für mich rausfiltern… und die haben mit einem großen, mittleren oder kleinen geldbeutel gar nichts zu tun. sicher- ich werde in mietwohnungen nicht in die situation kommen, passendere und meinem geschmack entsprechende waschbecken und fliesen ins bad zu bauen… aber die tipps für das atmosphärische einrichten und das ausbilden eines stils und geschickte kombinieren sind allgemeingültig und lassen sich gut übertragen.
seit jahren wünsche ich mir einen minimalistischeren lebensstil. aber das ist mir nicht naturgegeben… ich dekoriere gern, lese viel, häufe an, und reagiere auf dinge eben emotional. an einer stelle im buch beschreiben die autorinnen das in etwa so: mit architektur und innenarchitektur verhalte es sich ähnlich, wie mit der spontanen sympathie oder antipathie, wenn wir menschen kennenlernen…
aaaah! das habe ich ja in der tat sehr ausgeprägt. es gibt menschen, die ich sehe und ich weiß, ich möchte nicht länger als nötig zeit in ihrer gegenwart verbringen. bei räumen habe ich das auch schnell. grelles licht oder zu dämmriges licht, die falsche oder zu laute musik, eine in meinen augen anstrengende farbwahl…
interessant. die autorinnen schlagen vor, sich nach den bedürfnissen zu richten. gastlichkeit, ruhe und rückzugsmöglichkeit, die frage nach nähe und distanz im zusammenleben… und stellen tipps und anregungen bereit, um das persönliche wohnen auf den charakter und die bedürfnisse zuzuschneiden. in meinem fall also: nicht überdekorieren mit all den schönen teilen, in die ich mich alle mal spontan verknallt habe. ruhe reinbringen. ok, verstanden!
… aber wie soll ich mich nun reduzieren und trotzdem gemütlich wohnen? auch da hat DAS GROSSE WOHNBUCH anregungen: herausfinden, an welchen stücken mein herz ganz besonders hängt.
das ist bei mir ganz einfach auch wenn die schrulligen teile, an denen mein herz nun mal hängt, sicher nicht jedem menschen gefallen. der geerbete küchentisch meiner großoma, der mittlerweile weiß gestrichene 50erjahrestuhl meiner oma, ihr messingelefant samt verschnörkelter vasen, ein kleiner mittelgroßer großer stapel lieblingsbücher, das schubladenregal vom flohmarkt, die selbstgeknipsten & gerahmten bilder aus post places, die ich nach und nach von meiner freundin geschenkt bekomme… hm?! stehe ich gar nicht so auf den „nippes“die schönen modeteilchen, die – immer am interiorpuls der zeit – hier auch noch stehen… nicht mit vollem herzen, dennoch erfreuen sie mich… ok. dann liegt es an der kunst, sie zu arrangieren.das buch empfiehlt farb- und thematische inseln zu dekorieren, es empfiehlt, mal eine zeit lang alles wegzuräumen um zu sehen, an was das herz wirklich hängt und es empfiehlt genügend stauraum… als lösungen meiner persönlichen wohnfragen… TOLL!
ich geh dann mal wegräumen und umplanen… ist das auch ein thema für euch?
dann lasst es mich wissen, damit ich mich mit dieser challenge nicht so alleine fühle!