hamburg
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  • hafenliebe, fischbrötchen und tutende schiffe

    moin ihr lieben,

    puh, lähmt euch die hitze auch so? mein büro liegt im 6. stock, sonnenseite… das thermometer meiner kollegin im nachbarbüro zeigte in der tat über 30 grad…
    dann freue ich mich manchmal den ganzen tag darauf, an den landungsbrücken auszusteigen und ein bierchen und fischbrötchen am hafen zu genießen.
    nach 20 jahren in einer stadt, die so gut wie gar kein wasser zu bieten hat, ist es für mich immer noch jedes mal total besonders, am hafen… ständig denke ich so sachen wie „krass, ich wohne hier“… mein blogtitel lässt nicht umsonst eine faszination für maritimes erahnen.

    am schönsten und entspanntesten finde ich es bei brücke 10, direkt gegenüber vom blohm & voss dock 10. die etwas andere fischbrötchenbude…
    wenn dann noch eines der schiffe tutet (erwähnte ich bereits, dass ich dann immer hemmungslos und ohne kontrolle in tränen ausbrechen muss?) – herrlich!

    die ganz dicken pötte höre ich sogar in eimsbüttel tuten… und egal, wo ich in der stadt bin, und ein tuten höre, ich halte immer inne und freue mich. jedes einzelne mal.

    die abendstimmung am hafen ist besonders, das licht ist besonders, die touris werden zu späterer stunde weniger… und ich staune noch immer!

    habt einen schönen abend, und vielleicht horcht ihr ja auch auf, beim tuten der schiffe?

    songtipps zur untermalung: kettcar, landungsbrücken raus und  bernd begemann, unten am hafen

    23. Juli 2013 • inspirierendes • Views: 3382

  • finkenwerder mit dem rad – ein fotostreifzug auf der anderen elbseite

    moin ihr lieben,

    wir hatten ein gedankenspiel. wie wäre es, nach finkenwerder zu ziehen… als nach-hause-weg eine fahrt mit der fähre zu haben, raus aus dem troubel.

    also hin da! ansehen! nun war dieser samstag einer der wenigen, mit absolutem traumwetter… da fällt es schon schwer, sich diesen weg an einem stürmischen novembermorgen oder gar bei eis auf der elbe im januar vorzustellen…

    wir wussten von einem leerstehenden häuschen in einer der schönsten straßen finkenwerders. also begleitete uns den tag über der gedanke: wenn das der „nach-hause-weg“ wäre… wenn das der nächstgelegene friseur/ bäcker/ eiscafé/ nachbar wäre… habt ihr sowas mal gemacht? interessante eindrücke!

    das häuschen stellte sich zwar als schön, aber auch als zu dunkel heraus, und so wurde der blick wieder offener… und liest hier ein/e finkernwerderer_in (?!) mit? wie lebt es sich mit diesem hochwasserbedrohungsgefühl? das habe ich mich des öfteren gefragt.

    es gibt eine menge liebevoll hergerichteter häuschen und insgesamt einen dörflichen charakter in dem teil, der mich an finkenwerder interessiert. zwischenzeitlich hatte ich das gefühl, im sauerland unterwegs zu sein… die häuschen stehen nah beieinander, ich bin sicher, „man kennt sich“.

    und doch ist die große stadt mit ihren vielen möglichkeiten so nah. das fasziniert mich. auf unserer suche nach einem café, das nicht anmutet wie die kantine einer rehaklinik, landeten wir auf einem schiff.

    in einem der elbarme liegt die ms finkenwaerder. in rustikalem ambiente wurden wir von ein paar herren der „freunde und förderer“ auf kaffee und kuchen eingeladen.

    und dort hörten wir folgenden satz (in breitestem hamburger dialekt – wunderbar): „frag einen hamburger nach dem weg nach finkenwerder – und er kommt genau bis zum fähranleger“. aha scheint also doch gedanklich ein weiterer weg zu sein, der spung über die elbe.

    mir hat es richtig gut gefallen und ich werde noch ein bisschen daran herumdenken, mir die bus- und fährverbindungen noch mal genau ansehen, die hochwasserberichte studieren und falls jemand von euch bekannte/freunde dort hat und/oder selbst dort lebt… ich würde mich gerne zum kaffee treffen und darüber quatschen…

    habt einen schönen sonntag ihr lieben!

    7. Juli 2013 • inspirierendes • Views: 1981

  • verdammt guter kaffee und trödel – ein perfekter sonntag

    moin ihr lieben,

    erinnert ihr euch an das schild, was ich neulich bei instagram gepostet habe? für diejenigen, dies nicht erinnern:
    ein holzschild, vor einem laden auf dem steht: hier gibt es -entschuldigen sie meine formulierung- verdammt guten kaffee!

    und?! die schreiberin hat nicht übertrieben!
    am sonntag habe ich es getestet: lohascoffee auf der langen reihe:
    leon und die inhaberin, dijana begrüßen die kund_innen energiegeladen und freundlich und das merkst du dem café und dem kaffee an. die beiden wollen das tun, was sie tun … wunderbar!
    das konzept ist konsequent nachhaltig, von der seife zum hände waschen, bis zum abbaubaren coffee-to-go-becher, vom veganen kuchen bis zu den wunderbaren gläsern aus recycling-glas… nachhaltig, bio, fair.

    das essen kommt zum teil aus der gutsküche von gut wulksfelde, die veganen kuchen von frau ultrafrisch… gute qualität garantiert!

    und selbst der weg zur toilette ist schön, du kommst an einer magnetwand vorbei, auf der neben vielen infos über kaffee auch diese wortsalatmagneten haften…
    die wortkreationen, die ich sehen konnte, passen zur stimmung der räume:

    dieser ort wird mich ein bisschen darüber hinwegtrösten, dass das balkanmagazin, was -leicht schrullig – direkt gegenüber auf der anderen staßenseite, immer gut war für hausgemachte bratkartoffeln mit gürkchen und spiegelei (in der mittagspause)… neulich plötzlich schließen musste, da die ehefrau und köchin des 2-personen-ladens plötzlich verstorben ist… so schade, für mich war das eine institution!

    vor dem leckeren kaffee waren wir auf dem trödelmarkt am hansaplatz… ich brauche für meine foodposts ja jetzt equipment: schöne teller etc… ich freue mich schon darauf, in der nächsten zeit sämtliche trödelmärkte mit dieser mission zu besuchen.
    hier meine impressionen von sonntag:

    hattet ihr auch ein schönes wochenende?! das zumindest wünsche ich euch!… und lege euch den guten kaffee auf der langen reihe wirklich ans herz!

    2. Juli 2013 • inspirierendes • Views: 2158

  • ankommen in hamburg (teil 4) – über neue wege und bezirksgrenzen…

    moin ihr lieben,

    …das neue gefühl, in einer großen stadt gelandet zu sein, beginnt ja viel mit den kleinen dingen. die ansagen in den s- und u-bahnen sind plötzlich mehrsprachig, es gibt keine vertrauten wege. ich genieße es, zwischen verschiedensten verbindungen wählen zu können, auf meinem weg von der arbeit nach hause. mit dem bus durch die mönckebergstraße, am rathaus vorbei, über den gänsemarkt… oder komplett unterirdisch, dafür in 11 minuten in eimsbush-city, oder die panoramarunde, mit der u3 -komplett an elbphilharmonie, rickmer rickmers und den landungsbrücken entlang..

    nun bin ich in meinem job viel in unterschiedlichen arbeitskreisen unterwegs, habe sitzungen in verschiedenste einrichtungen, stadtteilen, bezirken.
    als regionalleiterin für altona hatte ich mich beworben und dachte so bei mir, als ich die stelle bekam, dass es sich ja nur um einen stadtteil handelt. über bezirksgrenzen hatte ich mir bis dahin keine gedanken gemacht… und auch nicht darüber, dass bezirksgrenzen politisch gesehen wie kommunale grenzen in flächenbundesländern sind. das wäre aus meiner NRW- logik quasi so, als würde ich um etwas zu erledigen von bielefeld bis bochum fahren, wenn ich hier etwas in altona oder den gleichen inhalt in wandsbek besprechen will.

    erschrocken habe ich mich dann aber, als mir bewusst wurde, dass altona annähernd so viele einwohner_innen hat, wie bielefeld ( das ist eher eine gefühlte größeneinheiten, real liegen da schon noch ~50.000 einwohner_innen zwischen)… auweia! faktisch habe ich mich dann schnell eingearbeitet, in die bezirklichen und politischen besonderheiten hamburgs…

    niemals also, musste ich so oft nach dem weg fragen, wie hier während der phase der ersten orientierung. und ich sage euch, in der auskunftswilligkeit und ausführlichkeit gibt es in meiner wahrnehmung riesengroße regionale unterschiede.

    frank goosen überspitz es in einem seiner scherze über den ruhrpott. laut gelacht habe ich als ich in seinem buch „radio heimat“ an die stelle mit folgendem inhalt kam: …“ oder fragen sie mal in unserer gegend nach dem weg. woanders kann es ihnen passieren, dass ihnen auf die entsprechende frage tatsächlich erklärt wird, wie sie ihr ziel erreichen. bei uns müssen sie mit der antwort rechnen: „watt willze denn da? hömma, ich war da ma. da war scheiße. da willz du gar nich hin! ich sach dir getz ma, wo du hinwillz!“ (frank goosen, radio heimat, eichborn verlag, 2009)

    hier in hamburg ist es mir mehr als ein mal passiert, dass die menschen, die ich um rat fragte, mich ausführlich und freundlichst informierten… und im weggehen nochmal nachhakten, um noch eine abkürzung oder ein merkmal des weges hinzuzufügen. das nenne ich freundliche und verbindliche hilfestellung. das genieße ich sehr.

    mittlerweile konnte ich hilflos dreinschauenden tourist_innen schon den ein oder anderen weg erklären. dann bin ich immer noch manchmal ein bisschen stolz.

    momentan freue ich mich übrigens in den u-bahnlinien 2 und 3 immer an den stellen, an denen smudo von den fantas die haltestelle christuskirche oder jan fedder die haltestelle st. pauli ankündigt.  aber das nur nebenbei.

    29. Juni 2013 • szenen (m)einer stadt • Views: 2621